Geförderte Projekte 2016

Lesepaten in Neu-Ulm

Neu-Ulmer Familienzentrum, Freiwilligenagentur "Hand in Hand" und Stadtbücherei Neu-Ulm

"Man muss auf alles gefasst sein"

Darauf haben sie sich schon gefreut: Schnuffi, der schwarze Hund, begrüßt jedes Kind mit Namen. Und wenn er einen falschen sagt, wird er von Jutta Lauterwein ausgeschimpft. Einmal in der Woche ist die Lesepatin in der Neu-Ulmer Kindertagesstätte „Villa Kunterbunt“ zu Gast. Immer begleitet von der Handpuppe Schnuffi. Wie wichtig solche Rituale und Requisiten bei Vorlesestunden für die ganz Kleinen sind, habe sie bei einer Fortbildung erfahren, sagt Jutta Lauterwein. Die Kurse werden unterstützt von der Bürgerstiftung Neu-Ulm „Helfen mit Herz“. 

 

Auch wer langjährige Erfahrung im Umgang mit Kindern hat, „nimmt immer etwas mit“, unterstreicht die Lesepatin. Bei den Workshops und Vorträgen, die über die „Stiftung Lesen“ organisiert werden, bekommen die Vorleserinnen und Vorleser viele Ideen und Impulse, wie sie die Buben und Mädchen für Bücher und Geschichten begeistern. Aber auch Tipps zum schonenden und zugleich wirkungsvollen Einsatz der Stimme. „Wir möchten den Ehrenamtlichen auf die Weise auch etwas bieten und sie unterstützen“, sagt Jessica Baur, Leiterin des Neu-Ulmer Familienzentrums. Das arbeitet beim Thema Leseförderung eng zusammen mit der Freiwilligenagentur „Hand in Hand“ des Landkreises Neu-Ulm und der Stadtbücherei Neu-Ulm. Alle drei Träger haben sich 2014/15 zusammengeschlossen zum „Neu-Ulmer Lesespaß – Lesepaten für die Region“. Die Fortbildungen dienen auch dem Erfahrungsaustausch der rund 40 Ehrenamtlichen, die regelmäßig spannende Geschichten in   Kindergärten und Grundschulen bringen. 

 

„Nicht jedes Kind hat Zugang zu Büchern“, nennt Jutta Lauterwein einen der Gründe für ihren Entschluss, Lesepatin zu werden. Bücher und Geschichten zu entdecken, „hält die Kinder vielleicht vom Fernseher fern“. Gerne greift Lauterwein zu Klassikern wie dem Bilderbuch „Es klopft bei Wanja in der Nacht“ oder den Abenteuern von „Mama Muh“. Leicht ist es nicht, die Aufmerksamkeit der kleinen Zuhörerschar zu gewinnen. Doch mit kleinen Tricks gelingt das stets. So ist es gut, dass Schnuffi manchmal eingreift und die Kinder wieder zurückholt. Natürlich haben sie auch selber immer viel zu erzählen – und das dürfen sie auch. „Da muss man auf alles gefasst sein“, sagt Jutta Lauterwein. Länger als eine Viertelstunde könnten sich die Kinder ohnehin nicht konzentrieren. Dann verabschiedet Schnuffi die Kinder. Die freuen sich schon aufs nächste Mal. „Für mich ist der größte Erfolg“, betont die Vorleserin, „dass sie gerne kommen“. 

Projektsteckbrief

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