Geförderte Projekte 2016

Erholungsfreizeit für an HIV oder AIDS Erkrankte und ihre Angehörigen

AIDS-Hilfe Ulm / Neu-Ulm / Alb-Donau

Kurzurlaub zum Aufatmen

Vier Tage ausbrechen aus dem Alltag, mit anderen zusammen sein und etwas Neues erleben: Gesunden mag das lächerlich kurz erscheinen. „Aber die Aids-Kranken und ihre Angehörigen, die mit uns verreisen, freuen sich das ganze Jahr auf das verlängerte Wochenende“, betont Tanja Wöhrle von der Aidshilfe Ulm/Neu-Ulm. Finanziell unterstützt wird der Kurzurlaub von der Bügerstiftung Neu-Ulm „Helfen mit Herz“. 

 

AIDS und HIV – das sind Großbuchstaben, die immer noch Angst und Schrecken verbreiten. Trotz Aufklärungskampagnen ist die Furcht groß, sich beim Kontakt mit einem Infizierten anzustecken. Hinzu kommt: Die Immunschwäche-Krankheit wird immer in Verbindung gebracht mit Homosexualität oder Sex mit häufig wechselnden Partnern, mit Drogenkonsum und schließlich mit Siechtum und Tod. „Da kommen alle Tabus zusammen“, sagt die Sozialarbeiterin. Die Folge: Infizierte und Erkrankte sind stigmatisiert, kapseln sich ab und vereinsamen. Deshalb ist die jährliche Hüttenfreizeit so wichtig: „Die Teilnehmer kommen wenigstens für kurze Zeit raus aus der Isolation.“  

 

Die meisten der 40- bis 70-Jährigen aus Ulm und Neu-Ulm leben schon sehr lange mit dem Virus, leiden an den Folgen der medikamentösen Therapie wie Nervenschmerzen in den Beinen und müssen mit einer kleinen Rente auskommen. Deshalb ist die Aidshilfe Ulm/Neu-Ulm froh über den Zuschuss der Stiftung. Stets verbringt die Gruppe die Tage in einer Selbstversorgerhütte. Das schont nicht nur das Budget, sondern schafft auch einen besonderen Teamgeist.  Das gemeinsame Planen, Einkaufen und Kochen schweißt zusammen. 

 

Im Juni 2017 verbrachten fünf HIV-Infizierte, vier Angehörige und Betreuerinnen vom Verein vier Tage bei Traumwetter in Immenstadt. „Sie alle hatten den Wunsch geäußert, mal in die Allgäuer Berge zu fahren“, so Tanja Wöhrle. Mit der Mittag-Bergbahn hinauf auf den Gipfel, faule Stunden am Alpsee, Genießen der Aussicht und Gespräche bis tief in die Nacht: Das war für alle Beteiligten Erholung pur vom oft belastenden Alltag. Auch die Sozialarbeiterin erinnert sich gerne: „Wir haben sehr viel gelacht an diesen Tagen.“ 

Die AIDS-Hilfe organisiert Erholungsfreizeiten für an HIV oder AIDS Erkrankte und ihre Angehörigen.

Projektsteckbrief

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