Geförderte Projekte 2016

Sexualerziehung

Beratungsstelle Donum Vitae e.V.

Wie Liebe und Sex zusammengehen

Sexualerziehung soll laut Birgit Wölfert von Donum Vitae dazu beitragen, dass junge Menschen ihre Partnerschaft einmal gut gestalten können. Das setzt auch voraus, dass sie offen über Sexualität und ihre Fragen dazu sprechen dürfen – und das gelingt ihnen im Unterricht mit den externen Fachkräften. 

 

Seit es die Beratungsstelle „Donum Vitae“ gibt, kümmert sie sich auch um Sexualpädagogik, vor allem an Schulen in und um Neu-Ulm. Für die Kinder ist es leichter über das Thema zu sprechen, so Waltraut Nitsche von Donum Vitae, wenn externe Fachleute und nicht die Lehrer den Sexualkunde-Unterricht erteilen. Unterstützt wird diese Arbeit durch einen Zuschuss der Neu-Ulmer Bürgerstiftung „Helfen mit Herz.“ 

 

Lebhaft geht es zu in der vierten Klasse der Grundschule. Olivia Lebherz und Birgit Wölfert finden schnell einen Draht zu den Kindern und sprechen mit ihnen über ihre Gefühle, wenn sie umarmt werden. Ziel: Die Mädchen und Buben sollen unterscheiden lernen, was für sie angenehm und was unangenehm ist. Die Referentinnen ermutigen sie, Grenzen zu ziehen, sie zu verteidigen und sich an eine Vertrauensperson zu wenden. Schutz vor Missbrauch ist einer der Schwerpunkte der Sexualpädagogik in Grundschulen – zumal laut Wölfert in jeder Klasse statistisch zwei Betroffene sitzen.

 

In allen Altersklassen geht es den Mitarbeiterinnen der Beratungsstelle vor allem auch darum, die Themen Liebe, Sexualität und Partnerschaft positiv zu besetzen, damit die Kinder und  Jugendlichen „ihr Familien- und Sexualleben einmal gut gestalten können“, betont Birgit Wölfert, Leiterin der Neu-Ulmer Beratungsstelle. Gerade angesichts einer sexuell aufgeladenen Umgebung könnten viele sich nicht vorstellen, wie Liebe und Sex zusammengehen. Aufklärung über ungewollte Schwangerschaft spiele heute nur noch eine untergeordnete Rolle, die jungen Paare „verhüten heute sehr gut“. Eine neue Herausforderung sei der Unterricht an den Vorbereitungsklassen der Berufsschulen, die von jungen Flüchtlingen besucht werden. Hier ist besondere Sensibilität gefragt. „Wir hören genau hin, wie die Schüler und Schülerinnen sozialisiert sind und wie sie ihre neue Umgebung erleben“, so Wölfert. Sie und ihre Kolleginnen halten diese Stunden in einfacher Sprache. „Momentan sind wir dabei, dafür geeignetes Bildmaterial zu entwickeln“, so die Beraterin. 

 

Sie möchte in den Jugendgruppen auch Verständnis der Geschlechter füreinander wecken. Wenn sie Heranwachsende nach ihren Werten in der Partnerschaft befrage, bekomme sie zu allererst die Begriffe für klassische Ideale wie Treue und Vertrauen zu hören. Im Widerspruch dazu stehe die Realität. So erzählen auch an dem Vormittag in der Grundschulklasse viele Kinder, dass ihre Eltern getrennt leben. Unaufgefordert und ganz unbefangen kommen sie darauf zu sprechen. Sie sind alle aufgetaut im Lauf des Tages. Nicht zuletzt, weil sie den Unterricht bei Birgit Wölfert und Olivia Lebherz „interessant und witzig“ fanden, wie ein Mädchen sagt. Ihr Klassenkamerad fügt hinzu: „Es war cool.“  

 

Die Stiftung Neu-Ulm „Helfen mit Herz“ hat die sexualpädagogische Arbeit der Schwangerenberatungsstelle Donum Vitae im Jahr 2017 mit einem Zuschuss von 1.200 Euro bedacht. Davon werden vor allem Fortbildungen finanziert und Material gekauft. 

Birgit Wölfert (links) und Olivia Lebherz von der Beratungsstelle "Donum Vitae" (Klicken Sie auf die Bilder für eine größere Ansicht)

Plakat aus der Schularbeit: Stoffsammlung zum Thema "Frau werden" (Klicken Sie auf das Bild für eine größere Ansicht)

Weitere Informationen: 

Donum Vitae e.V. 

Projektsteckbrief

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Projekt 2016_Donum Vitae.pdf
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